🍀 Tag 4
Heute ist Kastrationsgroßkampftag, George kommt mit seinem Vetmobil um 9.30h, daher ist Pünktlichkeit oberste Priorität. Auf dem Weg zum Shelter begegnen wir George, daher sind wir auch zeitgleich eingetroffen. Aber, was ist das, der Shelter ist zu, keiner da. 20 min später kommt Mihai angehechtet, er musste noch was besorgen und hing in einer Baustelle fest.
Elli ist unterwegs, um die Besitzerhunde und Katzen abzuholen, ich habe schon am Mittwoch eine Liste mit Namen der Hunde, die kastriert werden müssen, von Elli bekommen. Wir dürfen um 14h zu Ikea abhauen, um endlich für den Vetraum die benötigten Möbel zu kaufen.
George ist mit zwei weiteren Leuten angerückt, der nette junge Mann in grau, ist für die Beruhigungsspritze und die darauffolgende Narkose verantwortlich. Er ist im letzten Jahr seiner Ausbildung und Jan ist schon ein alter Hase, er arbeitet bei George in der Klink.
Die Beruhigungsspritze bekommen unsere Hunde im Zwinger, nach ca. 10 Minuten wird der Hund geholt, Kanüle für die Narkose wird gesetzt und dann geht es auch schon auf dem OP-Tisch. Der Hund wird an allen vier Beinen festgebunden, damit der OP-Bereich auch gut zugängig ist und schon wird mit der OP begonnen.
Nach der OP kommen die Hunde in den Vetraum, um ihren Rausch auszuschlafen. Bei manchen geht es mega fix und sie sind wieder da, bei anderen musst du ständig guggen, ob sie auch noch atmen. Sharon hat die Aufgabe der Überwachung übernommen.Wenn die Hunde langsam wach werden, muss darauf geachtet werden, dass diese nicht zu schnell aufstehen, Verletzungsgefahr vorprogrammiert Viel Hunde erleichtern sich erst mal und Erbrechen gehört zur Tagesordnung. Für Sharon genau das richtige, aber Chapeau, sie hat das, bis auf zweimal, mega gerockt.
Step by step wird der Vetraum dann auch immer voller. Die Hunde dürfen auch nicht raus, wenn sie wach sind, bei 33 Grad wäre das tödlich. Und dann sind da auch noch die Besitzertiere, die müssen widerrum in den Vetraum, um die Beruhigungsspritze zu bekommen. Es ist schon faszinierend, große Hunde, kleine Hunde, Listenhunde, dominante Hunde, Mimöschen und Katzen, alles in einem Raum.. und alle friedlich.
Mittlerweile müssen zwei Personen die Überwachung übernehmen, weil einige Hunde widerum raus wollen, sobald sich die Tür öffnet, den Job hat Tom übernommen.
Elli ist immer wieder unterwegs, um Besetzertiere zu holen. Und weil wir ja noch nicht genug haben, werden auch gleich noch zwei Fundtiere mitgebracht und für die Kastration vorbereitet.
Es ist 16.10h und alle atmen einmal tief durch, es ist vollbracht. 36 Tiere lagen heute auf dem OP-Tisch. Für George und sein Team ist die Arbeit getan, für uns geht es noch ein bisschen weiter und an Shoppen bei Ikea ist nicht zu denken.
Einer der heutigen Fundhunde braucht dringend einen Haarschnitt, das war für Sharon und mich ein Muss Ich habe schon viel gesehen, aber so was Verfilztes noch nie. Elli hat die Schermaschine angesetzt, damit war ab kein Durchkommen, also haben wir uns mit Scheren bewaffnet und zu dritt angefangen zu schneiden. Strähne für Strähne haben wir uns vorgearbeitet. Jeder einzelne von uns war immer Happy, wenn wir ein kleines Stück Filz weghatten, die Hündin war mehr als geduldig und hat sich so gut wie nicht bewegt. 1 1/2 Stunden später war auch das letzte Fuzzelchen weg und zum Vorschein kam eine bildhübsche Hündin. Das Kreuz tat vom dauergebückt sein weh, und die Finger waren rot und geschwollen, von der Schere.. und auf dem Gesicht hatten wir ein breites Grinsen.
Ein paar Hunde mussten über Nacht im Vetraum bleiben. Ergo musste der Vetraum noch hundesicher gemacht, die Besitzerhunde und Katzen auch noch weggebracht und 3 unserer Welpen noch zum TA gebracht werden.. und es war schon verdammt spät.
Elli fragt uns, ob wir mit den 3 Welpen zum TA fahren könnten, weil der um 21h zumachen würde und Elli das nicht alles schafft, es ist um die Ecke. Klar machen wird das.. Teamwork ist alles.
In Rumänien ticken nicht nur die Uhren anders, um die Ecke ist auch anders, 45 min später sind wir beim TA gelandet, nochmal 50 min später waren wir dann auch im Hotel.
Holla die Waldfee, was für ein Tag.. und das macht Elli jeden verdammten Tag, Jahr für Jahr.
Ich ziehe meinen Hut vor Elli.
Ein besonderer DANK geht an Thomas Jahn, er hat uns bei der Aktion mit 500 € unterstützt